Direkt am Canale Grande liegt der Palazzo Ca’Pesaro, einer der schönsten Barockbauten Venedigs. Mit der Galleria Internazionale d'Arte Moderna beherbergt das 1710 nach Plänen von Baldassare Longhena fertiggestellte Werk eine weltweit bedeutende und umfangreiche Sammlung, aus der jeweils nur ein kleiner Teil der Werke ausgestellt werden kann. Neue Anforderungen in der Museologie und dringende haustechnische Erneuerungen machten einen Umbau notwendig, der als Direktauftrag an Boris Podrecca erging.
Fertigstellung: 2002
Autor: Boris Podrecca
Partner: M. Zordan
Fotografie: Miran Kambič, Paola De Pietri, Archiv Boris Podrecca Architekten
Das Museum ist in den fünf Obergeschossen untergebracht, die über ein neu angelegtes, gläsernes Stiegenhaus erschlossen sind. Die Podeste des Einbaus mit skulpturaler Qualität übernehmen gleichzeitig die Funktion von Trägern. Auf der Eingangsebene wurde die bereits existierende Piazzetta mit einem Brunnen von Jacobo Sansovino durch einen weiteren Platz im hinteren Teil der Anlage ergänzt. Der hier angelegte Brunnen nimmt Bezüge zum „schwarzen Wasser“ orientalischer Prägung auf.
Um die sicherheitstechnischen Auflagen für die Präsentation der Kunstexponate zu erfüllen, kam ein aus vier Schichten aufgebautes Display zur Anwendung: das eigentliche Bild mit Rahmen, die restaurierte Hängeschicht vor einer Box mit der notwendigen musealen technischen Ausrüstung und dahinter die (denkmalgeschützte) raumhohe Wand des Bestandes. Farbstreifen im Steinboden bilden eine wirksame optische Sicherheitsschwelle zwischen Werk und Betrachter, sodass auf Absperrungen mittels Kordel oder Metallbrüstungen verzichtet werden kann.