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Um dem massiven Bevölkerungsschwund Venedigs entgegenzuwirken, wurden noch in den 1990er Jahren an den Rändern der historischen Stadt neue Wohngebiete erschlossen, die sich im besten Fall selbstverständlich und unaufgeregt als Wohnhöfe in das Altstadtpanorama einfügen. Für das anspruchsvolle Vorhaben, qualitätsvollen Lebensraum für echte Venezianer zu schaffen, wurden jeweils Architekturbüros von Weltrang geladen. 2001 konnte das Büro Boris Podrecca einen internationalen Wettbewerb, der auf Basis eines Masterplans von Cino Zucchi ausgelobt war, für sich entscheiden.

WOHNBAU JUDECCA NOVA, GIUDECCA

Venedig, Italien

2003

Fertigstellung: 2003

Autor: Boris Podrecca

Partner: M. Zordan

Fotografie: Marco Zanta

Auf einer Eckparzelle am Kanal der auslaufenden Lagune konnten fünf Häuser realisiert werden. Die Grundrissgestaltung greift verschiedene, den Richtlinien des geförderten Wohnbaues entsprechende, querdurchlüftete Typologien mit etwa 75 m2 Wohnfläche auf. Eine kleine Brücke, der Ponte über den Canal zwischen zwei Wohnblöcken, steht als kleines, aber prägnantes Aperçu.

Die für die Umsetzung gewählten Materialien spiegeln die Tradition von Venedigs Bauhandwerk wider: ausgewogen dosiert kommen Grassello-Putz, Stein, Ziegel und Metall zum Einsatz. Gleichzeitig zu folgt die Architektursprache der architettura povera. In Referenz an die Guidecca wird mit eher nüchternen Leitprinzipien der Charme des profaneren Teils der Lagunenstadt eingefangen.

Neben der Neugestaltung des Museum Ca’ Pesaro am Canale Grande (2002) und dem Sitz des Patriarchen von Venedig ist der Wohnbau eine weitere architektonische Intervention in der Serenissima.

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