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In der Ära Tito (1945-1980) wurden im ehemaligen Jugoslawien an der kroatischen Adria imposante Hotelburgen errichtet, die nach dem Fall radikalen Transformationen ausgesetzt waren. Im exklusiven Dubrovniker Stadtteil Babin Kuk residierte einst ein staatliches Prestigeobjekt mit 510 Zimmern, das nach Plänen des amerikanischen Büros von Walter Gropius entstanden ist, das ursprünglich für Mexico entworfen worden war und das dementsprechend als Fremdkörper das Landschaftsbild der Halbinsel sprengte.

HOTEL VALAMAR LACROMA

Dubrovinik, Kroatien

2009

Fertigstellung: 2009

Kunde: Falkensteiner Hotels

Autor: Boris Podrecca

Projektleitung: Ivan Akerman

Fotografie: Miran Kambič

Über die Jahre degradiert, in den Kriegen der 1990er Jahre beschädigt und später als Flüchtlingsunterkunft genutzt, sollte es komplett abgetragen werden. Aber in Reminiszenz an die untergegangene Ära und den renommierten Architekten wurde im Entwurfsprozess klar, dass einzelne Bauteile als Relikte in den neuen Entwurf integriert und im Zuge der Umsetzung saniert werden. Die Schaffung einer neuen Anlage sollte die Geschichte des Ortes im Sinne der memoire erhalten.

Vom hellen Kalkstein der nahegelegenen Altstadt inspiriert, breitet der Entwurf am Fuße eines zehnstöckigen Terrassenbaus eine Steinlandschaft mit Swimmingpool, Spa und Konferenzbereich aus. Während die sanierten Zimmertrakte oben auf der Hügelkuppe einen herrlichen Blick aufs Meer bieten, erinnert die Gestaltung nicht von ungefähr an eine dalmatinische Straßenschlucht.

Die vertikalen Flächen des Hotels sind um sechs Grad nach außen geneigt, was eine räumliche Dynamik erzeugt. Eine weitere, unerwartete Wirkung ergibt sich aus der unterschiedlichen Bearbeitung des Steins: je nach Sonnenstand bewirkt die gehauene Oberfläche, die Bocciarda, verschiedene Reflexionen; der Gesamteffekt erweckt den Eindruck eines vibrierenden Raumes.

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