Das Residenzschloss Ludwigsburg ist ein Baudenkmal in der ehemaligen württembergischen Residenzstadt Ludwigsburg, das in den Jahren 1704 bis 1816 nach Entwürfen von Johann Friedrich Nette, Donato Giuseppe Frisoni und Nikolaus Friedrich Thouret in den Stilen Barock, Rokoko und Klassizismus zu einer monumentalen Vierflügelanlage ausgebaut wurde.
Das Bauensemble gilt als das „württembergische Versailles“ und beherbergt neben einer Barockgalerie u.a. auch ein Keramikmuseum, das auf 2000 Quadratmeter Fläche bedeutende Stücke der großen Porzellanmanufakturen Meißen, Nymphenburg, Berlin, Wien und Ludwigsburg sowie zeitgenössische Keramik präsentiert.
Fertigstellung: 2004
Kunde: Keramikmuseum im Schloss Ludwigsburg
Autor: Boris Podrecca
Projektleitung: Gerhard Luckner
Fotografie: Gerhard Luckner
Die Herausforderung beim Entwurf für das Museum bestand darin, eine unüberschaubare Menge kleinteiliger Objekte in großen Räumen so zu präsentieren, dass die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche gelenkt wird. Um das zu erreichen, wurden verschiedene strategische Entscheidungen getroffen: die kleinsten Objekte befinden sich in Vitrinen, die in linearer Folge so vor den Fensterlaibungen platziert sind, dass sie das schräg einfallende Streiflicht zur Beleuchtung der Objekte nutzen. Durch diese Inszenierung wird die Aufmerksamkeit der Besucher:innen auf die Details fokussiert.
Weitere Sammlungsgegenstände sind in Analogie zum Herstellungsprozess der Keramik in Vitrinen präsentiert, die auf die Grundform jener Wagen zurückgreifen, welche die handwerkliche Herstellung der Objekte von der Formgebung über den Brennvorgang bis zur Abkühlung und Veredelung begleiten. Die Zurückhaltung in der Gestaltung der beleuchteten, mobilen Vitrinen betont die Ausdruckskraft der Objekte.