In dem zentrumsnahmen Bürogebäude der Landesdirektion Steiermark sollten zwei im Grunde wirtschaftlich getrennte Einheiten untergebracht werden: der Sitz der VIG-Versicherungsgruppe sowie die Räumlichkeiten für die als Flaggschiff im Konzern geltende Donauversicherung. Für diese Konstellation wurden zwei sich teilweise überlappenden Bauteile konfiguriert, die nicht im rechten Winkel zu den angrenzenden Straßenzügen eingefügt sind. In Form eines zweigeschossigen Foyers erhält die Stadt Graz einen halb-öffentliche Raum, der durch eine schwebende Galerie unterteilt wird; im Hof wurde eine Tribüne für private Veranstaltungen des Unternehmens eingerichtet.
Fertigstellung: 2009
Kunde: Wiener Städtische Versicherung AG, Donauversicherung | Vienna Insurance Group
Autor: Boris Podrecca
Projektleitung: Christian Radics
Fotografie: Miran Kambič
Um die Lebensdauer der Bausubstanz mit hoher Nutzungsflexibilität auszustatten, sind die fünf Ebenen mit einer statisch anspruchsvollen Spannweite von 18 Metern angelegt. Während ein Annex die Anbindung zum Bestand in der Nachbarschaft übernimmt, erfolgt die vertikale Erschließung über zwei zentrale, ineinander verschränkte Stiegenläufe, die es erlauben, die beiden Einheiten unabhängig voneinander zu nutzen.
Die Struktur der Außenhaut wird durch die Anwendung eines Moduls in drei unterschiedlichen Größen definiert. Dabei wird die Grundform eines Andreaskreuzes variiert. Auf opaken Glasmodulen sind die Kreuzungspunkte der Konstruktion aufgedruckt. Hinter diesen Parapeten befinden sich sämtliche Leitungen.
Während sich hier das Texturale ausnahmsweise vor das Konstruktive schiebt, zeigt die Anwendung der Kreuze das Prinzip der Konstruktion in unterschiedlichen Varianten: rein konstruktiv mit tragender Funktion, gedruckt auf den Fassadenelementen, an der Ecke gespalten sowie alternierend einmal voll bzw. geschlossen nebeneinander.