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Pünktlich zur Jahrtausendwende wurde am Handelskai auf Höhe der Floridsdorfer Brücke der von den Architekten Gustav Peichl, Boris Podrecca und Rudolf Weber geplante Milleniums-Tower fertiggestellt. Mit einer Höhe von 202 Metern überragt er den Stephansdom um 66 Meter und gilt als das erste Hochhaus Wiens, das dieser Bezeichnung in jeder Hinsicht gerecht wird. Mit 425 Wohnungen, 38.000 Quadratmetern Bürofläche und einer Shopping-Mall umfasst das Gebäude auf 50 Stockwerken die Dimension einer Kleinstadt.

Fertigstellung: 1999

Kunde: OSMIN Projekt AG

Autoren: Boris Podrecca mit Team Peichl & Weber

Projektleitung: Gerhard Hagelkrüys

Fotografie: -

Podreccas städtebauliche Überlegung bewirkt, dass der Turm nicht einfach parallel zur Donau steht, sondern schräg, wodurch er eine großzügige Aussicht über das Wasser bietet. In umgekehrter Richtung fällt der Blick auf die schlanke „Hüfte“ des Turms.

Weil die Kammstruktur der Wohnbebauung nicht als Front zur Donau formuliert ist, besticht das Gebäude durch eine gewisse Leichtigkeit und Eleganz. Das Innere ist über zehn Lifte so erschlossen, dass man – egal wo man ankommt, durch das Haus durchsieht, und zwar sowohl Richtung Donau als auch in Richtung Stadt, wobei man sich immer orientieren kann.

Ausgehend von der Definition, dass ein Wolkenkratzer von Breite zu Höhe ein Verhältnis von 1:4 hat, wurde das Gebäude als urbane Fackel konzipiert, als Leuchtturm, der Fußgänger:innen den Weg vom Donaukanal zur Donau weist. Die Schnittstelle an der Fassade, die sich aus der Überschneidung der beiden Zylinder ergibt, wurde mit besonderer Präzision behandelt.

Die gesamte fein gegliederte Konfiguration schließt an eine Fußgängerbrücke an, die an der inneren Plaza beginnt und zum Fluss führt. Das Hochhaus selbst ist nicht in einen Sockel gepackt, sondern steht auf Stützen, die aus der Erde wachsen. Auf dem Haupt thront eine „Kapuze“ mit einer Glashaut, der eine spezielle Lamellenschicht vorgeschaltet ist.

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