Neben Prachtbauten wie Parlament, Musikverein, Alte Post, Palais Epstein, Ephrussi oder Todesco ist auch das Palais Hansen (1869-1873) ein Werk des dänischen Architekten Theophil Hansen, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das Erscheinungsbild Wiens mit Würde und Eleganz ausstattete. Zu dessen 200. Geburtstag reanimierte Boris Podrecca das Gebäude mit akribischer Präzision und transformierte es wieder in ein Luxushotel, wie es ursprünglich 1873 für die Weltausstellung konzipiert war.
Fertigstellung: 2013
Kunde: -
Autor: Boris Podrecca
Projektleitung: -
Partner: -
Fotografie: Irene Schanda
Der historisch in acht eigenständigen Bauten mit Stiegenhäusern angelegte Gebäudeblock wurde mit Glasdächern, Stahlträgern und modernen Fassaden aus Lamellen ergänzt und zu einem einzigen Haus amalgamiert. Während durch diese Zusammenlegung Monumentalität und Präsenz in Form der längsten Fassade am Ring gesteigert wurden, führten die Maßnahmen im Inneren zu einer effizienten Erschließung über nunmehr drei Höfe mit jeweils mittigen und lateralen Gängen. Im Zusammenspiel der alten Innenfassade mit einem neuen Lift und einer Zwischendecke, die einen Garten trägt, wurde der zentrale Hof in eine großzügige Hotelhalle verwandelt, wobei verglaste Decken vertikale Transparenz garantieren.
Die Transformation in ein Hotel der gehobensten Kategorie erfolgte in synchroner Abstimmung mit dem Denkmalamt und wurde vollständig philologisch restauriert, sodass der Bestand parlante bleibt. Dafür wurden alle Aufbauten und die aus Tonguss gefertigten, das Ziegelmuster aufnehmenden, großflächigen Fassadenelemente berücksichtigt.
Die Typologie des Eingriffs versteht sich als Implantat, das in das historische Passepartout hineinversenkt wurde. Auf dem Dach sind zusätzlich zwanzig servicierte Wohnungen gehobenen Standards neu angelegt.